"Blaulichtgottesdienst 2016" für die Engel des Herrn
Diakon i. R. Gert Homeier hielt Predigt bei ökumenischer Feier - Dekan
Domkapitular Alois Ehrl sprach Fürbitten - Dekan Klaus Stiegler:
Rettungskräfte seien durch ihre Einsätze "vergottet".
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Bild 1: Rettungskräfte aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach und Vertreter
der Kommunalpolitik feierten gemeinsam Blaulichtgottesdienst in der St.-Jakobuskirche
in Abenberg
ABENBERG (hi) - Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger leben und arbeiten auch
aus dem Vertrauen heraus, dass Gott dem Leben selbst da einen Sinn gibt, wo nach
menschlichem Ermessen Sinnloses geschieht, und dass sein Trost selbst in den
dunkelsten Momenten des Lebens spürbar ist. Durch die Geschehnisse in Bad
Aibling hat die Arbeit der Notfallseelsorge und der Rettungskräfte noch eine
zusätzliche Brisanz erhalten.
Es ist Tradition, dass sich jedes Jahr einmal alle Einsatzkräfte aus Rettungs- und
Sanitätsdienst, Feuerwehr und THW, Katastrophenschutz und Polizei, Rotes Kreuz und
Johanniter, zur Feier eines gemeinsamen, ökumenischen Gottesdienstes treffen. Dieser
Gottesdienst, auch "Blaulichtgottesdienst" genannt, fand für 2016 am vergangenen
Freitag in der Pfarrkirche St. Jakobus in Abenberg statt, der anschließende Empfang
im katholischen Jugendheim.
Eingeladen dazu hatte das Leitungsteam der Notfallseelsorge, dem Pfarrer Stefan
Brand (Abenberg), Diakon Alois Vieracker (Schwabach), Diakon i. R. Gert Homeier
(Eckersmühlen), er hielt die Ansprache, und Pfarrer Stefan Merz (Kammerstein)
angehören. Zwei katholische und zwei evangelische Seelsorger also. Zelebranten
waren die Dekane Domkapitular Alois Ehrl und Klaus Stiegler, beide aus Schwabach.
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Bild 2: Den Blaulichtgottesdienst zelebriert haben Dekan (ev.) Klaus Stiegler und
Dekan (kath.) Domkapitular Alois Ehrl, beide Schwabach. Dazwischen im Hintergrund:
Prediger Diakon i. R. und Notfallseelsorger Gert Homeier (Eckersmühlen)
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Bild 3: Prediger war Diakon i. R. und Notfallseelsorger Gert Homeier (Eckersmühlen)
Die gesangliche Mitgestaltung übernahm der Wilson-Gospel-Chor unter der Leitung von
Norbert Potratz. Für dessen Liedvorträge, unter anderem "Blessed Assurance" und
"I love you Lord", gab es noch während des Gottesdienstes lautstarken Applaus.
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Bild 4: Der Wilson-Gospel-Chor unter der Leitung von Norbert Potratz (Zweiter von
rechts am Keyboard) umrahmte den Blaulichtgottesdienst gesanglich. Hinten von links:
Dekan Klaus Stiegler, Diakon i. R. Gert Homeier, Dekan DK Alois Ehrl
Als Pfarrer der Kirche und Notfallseelsorger nannte Stefan Brand den Grund dieses
Blaulichtgottesdienstes: Gebete zur Ehre Gottes herzlich und intensiv vor ihn zu
bringen. Dazu begrüßte er mit den Vertretern der Rettungskräfte aus dem ganzen
Landkreis Roth und der Stadt Schwabach auch die Vertreter der Kommunalpolitik
(darunter Landrat Herbert Eckstein) und alle Mitchristen.
Dekan DK Ehrl wendete sich mit seinem Flehen direkt an den Vater: "Herr und Gott,
du hast Erfahrung mit den Menschen und den Notleidenden, von Unglück Betroffenen.
Stärke alle, die als Rettungskräfte und Notfallseelsorger/innen tätig sind, die
Mithelfenden und Eingreifenden bei Katastrophen mit deiner Kraft und Weisheit,
damit größerer Schaden verhindert und Leid soweit wie möglich gelindert werden
kann".
Diakon i. R. Gert Homeier sprach zu Beginn seiner Predigt von einer Zunahme der
Einsätze im vergangenen Jahr im Bereich von Notfallseelsorge und Kriseninterventionsteam
(KIT), zusammen PSNV (Psychosoziale Notfallfallversorgung). Diese seien mitunter
einfacher Natur gewesen, teilweise aber sehr fordernd. Und davon, dass eine
ungeheure Menge beruflicher und ehrenamtlicher Dienste in der Hilfe eines in Not
geratenen Menschen stecke. "Wir sind eigentlich froh, wenn wir nicht zum Einsatz
gerufen werden", sagte er. Denn es müsse ja einem Menschen erst schlecht gehen,
"wenn unsere Hilfe gefordert ist". Und trotzdem würden sie sich (die Seelsorgenden)
freuen, wenn sie wirklich helfen können.
Mit diesem Satz kam er zum Kern seiner Botschaft, dem Matthäus-Evangelium,
Nr. 25/Vers 40. Er zitierte sinngemäß: "Was ihr einem unter diesen meinem
Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan" und ergänzte die Aussage um
Vers 45: "Was ihr einem unter diesen meinem Geringsten nicht getan habt, das
habt ihr mir auch nicht getan".
Auf beeindruckende Weise erläuterte der Geistliche anschließend die Solidarität
Jesu gegenüber den Bedürftigen und damit die Nähe Gottes zu den Menschen, welche
die überragende Bedeutung dessen unterstreiche, was kirchliche Tradition die sieben
Werke der Barmherzigkeit bezeichne. Mit dieser Aufzählung habe Jesus die
Mitmenschlichkeit, die Barmherzigkeit, zur Chefsache gemacht. Durch die Schöpfung
lasse er uns jeden Tag an seiner Göttlichkeit teilhaben.
Am Ende seiner Predigt war Diakon i. R. Homeier überzeugt: "Er (Gott) macht uns
(damit meinte der alle, die einem in Not geratenen Menschen helfen) zum Engel".
Denn "er (Gott) braucht uns für sein Werk dieser Welt und will uns dafür einsetzen".
Deshalb stehe er an der Seite aller Helfenden.
Nach den von Dekan DK Ehrl vorgetragenen Fürbitten und den Dankesworten am Schluss
von Dekan Stiegler begaben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des feierlichen
Blaulichtgottesdienstes in das katholische Jugendheim in der Spalter Straße zum
Empfang mit Imbiss und gegenseitigen Meinungsaustausch, zu dem bei Ernstfalleinsätzen
keine Zeit bleibt. In Vertretung von Bürgermeister Werner Bäuerlein wünschte
3. Bürgermeister Anton Friedrich allen Anwesenden "möglichst wenig Blaulichteinsätze".
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Bild 5: Abenbergs 3. Bürgermeister Anton Friedrich bei seiner Ansprache während des
anschließenden Empfangs der Notfallseelsorger, Rettungskräfte und Vertreter der
Kommunalpolitik im kath. Jugendheim
Text und Bilder: Karlheinz Hiltl